RINDERZUCHT

DIE ÖKOLOGISCHE RINDERZUCHT

Die Entwicklungen in der konventionellen Rinderzucht zeigen in eine gegenteilige Richtung. Es geht vor allem um weitere Leistungs- und Effizienzsteigerung und stärkere Spezialisierung, oftmals verbunden mit weniger artgerechter Fütterung (hohe Kraftfuttergaben). Die »Kernkompetenzen« der Wiederkäuer, die sinnvolle Verwandlung von Gras ohne »Futterkonkurrenz « zum Menschen in Milch und Fleisch, geraten zunehmend in den Hintergrund. Die Spezialisierung und einseitige Ausrichtung erschwert die Zweinutzung in ähnlicher Weise wie beim Geflügel, und läuft immer mehr in einen Gegensatz zu den ökologischen Idealen.

Die einzelnen ökologischen Züchter:innen können ihren Zielen und Idealen (Grundfutter, Zweinutzung, Anpassungsfähigkeit) in den bestehenden Strukturen aber nur schwer ein Gewicht geben. Sie brauchen eine unterstützende Kraft, die ihre Interessen bündelt, vertritt und vermittelt und Probleme benennt. An dieser Stelle setzt die ÖTZ in der Rinderzucht an.

Die Themen und Ausrichtung im Rinderbereich sind von Beginn an sehr vielfältig, entsprechend der Vielfalt der Rassen und Betriebssystemen in der ökologischen Rinderhaltung. Neben der Entwicklung konkreter Praxisangebote (bspw. Bullenempfehlungen, Weiterentwicklungen ökologischer Gesamtzuchtwerte), steht vor allem die Arbeit an einem Leitbild, das in konkreten Zuchtzielen münden soll. Dabei steht die Projektentwicklung im Vordergrund. Neben der Zweinutzung stehen hier vor allem züchterische Themen wie Grundfutterverwertung, Langlebigkeit, Gesundheit und Robustheit im Fokus. Der Rinderzuchtbereich entwickelt sich im ersten Schritt stärker als Projektgesellschaft. Eine Tätigkeit als Zuchtunternehmen wie im Geflügelbereich ist kurz- bis mittelfristig nicht absehbar.

AKTUELLE THEMEN UND BEITRÄGE